Unsere neue Begegnungsstätte Wielandstraße 9, 09112 Chemnitz


Um- und Ersatzbau Gehörlosenzentrum Chemnitz

Die Notwendigkeit, das Haupthaus zu sanieren und die extrem baufällige alte Begegnungsstätte durch einen Neubau zu ersetzen, wurde schon 1998 erkannt.
Es wurden Pläne gemacht, Anträge gestellt, Spenden gesammelt. Aber es gab immer wieder Enttäuschungen. Anträge wurden abgelehnt. Die Möglichkeit eines Umzuges des Gehörlosenzentrums sollte geprüft werden. Obwohl es so viele Probleme und Verzögerungen gab, haben die MitarbeiterInnen und Vorstände des Gehörlosenzentrums Chemnitz immer weiter gesucht und gekämpft.
Im Jahr 2004 wurde entschieden: das Gehörlosenzentrum Chemnitz bleibt dort, wo es seit 1991 war: auf dem Chemnitzer Kaßberg, Wielandstraße 9. Dort ist das Haus mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Auto gut zu erreichen.
Wir haben mit verschiedenen Architekten gesprochen, uns verschiedene Entwürfe angeschaut. Dann haben wir entschieden, mit Jens Schumann, einem freien Ingenieur für Hochbau, zusammenarbeiten. Diese Entscheidung war richtig, die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.

Im Oktober des Jahres 2005 bekamen wir vom Land Sachsen die Information, dass Fördermittel für die Sanierung des Haupthauses und für den Ersatzbau unserer Begegnungsstätte zur Verfügung gestellt werden. Ganz schnell mussten nun zwei Anträge erarbeitet werden. Diese Anträge haben wir im Dezember 2005 beim Regierungspräsidium Chemnitz abgegeben, schon eine Woche später erhielten wir die Bewilligungsbescheide.
Das Geld konnten wir aber erst im Jahr 2007 bekommen, so dass wir bei der Bank für Sozialwirtschaft in Dresden Kredite für die Zwischenfinanzierung aufnehmen mussten.
Es war gut, dass viele Menschen schon 1998 gespendet hatten. Der Stadtverband der Gehörlosen hatte dieses Geld bei der Bank gut angelegt. Dadurch hatten wir nun einen Teil der benötigten Eigenmittel schon da. Trotzdem wurden weiterhin Spenden gesammelt, um die weiteren nötigen Geldmittel aufzubringen.
Für den Ersatzbau unserer Begegnungsstätte reichte das bewilligte und gespendete Geld aber noch lange nicht. Weitere Anträge an die Stiftungen „Aktion Mensch“, „Software AG“ und die „Sächsische Stiftung Behindertenselbsthilfe Otto Perl“ mussten erarbeitet und gestellt werden. Sie wurden zum Teil bewilligt. Bei der Stiftung „Aktion Mensch“ dauert die Bearbeitung wegen vieler Anträge sehr lange, so dass wir noch auf die Bewilligung der beantragten Fördermittel hoffen.

   
Der Rohbau kurz vor dem Richtfest

Planung und Finanzierung

Es ist geschafft. Nach jahrelangem Warten und Kämpfen konnte Günter Arnold, der langjährige Vorsitzende des Stadtverbandes der Gehörlosen Chemnitz e. V., am 15. Dezember 2007 die neue Begegnungsstätte des Gehörlosenzentrums Chemnitz bei einem „Tag des offenen Hauses“ eröffnen und allen interessierten Personen präsentieren.

Die alte Begegnungsstätte war so baufällig, kalt und ungemütlich, dass sie 2006 abgerissen und durch einen Neubau (Ersatzbau) ersetzt werden musste. Auch das Haupthaus, in dem sich die Soziale Beratungsstelle für Hörgeschädigte, die Büroräume der verschiedenen Vereine und Gruppen hörbehinderter Menschen sowie ein Gruppenraum befinden, war sehr baufällig.

Das Haupthaus wurde 2006 umfassend saniert, so dass für Beratung sowie Gruppen- und Vereinsarbeit nun optimale Bedingungen zur Verfügung stehen. Der Ersatzbau der Begegnungsstätte erfolgte von März bis Dezember 2007.

 Wir laden alle ganz herzlich ein, unser schönes Haus und unsere Angebote kennen zu lernen.

Ganz herzlich bedanken wir uns bei allen, die uns unterstützt haben, damit der Traum von einer neuen Begegnungsstätte für hörbehinderte Menschen in Chemnitz Wirklichkeit werden konnte.

Am Ende waren alle sehr stolz auf das, was wir gemeinsam geschafft haben. Es ist eine wunderschöne Begegnungsstätte entstanden, die sehr gut für die verschiedensten Veranstaltungen genutzt werden kann. Durch flexible Trennwände stehen entweder ein großer Saal für bis zu 100 Besucher oder zwei kleiner Saalteile und ein Gruppenraum für die gleichzeitige Nutzung durch verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung.
Unsere Begegnungsstätte ist absolut rollstuhlgerecht. Für schwerhörige Menschen gibt es eine Induktionsanlage. Alle Räume sind mit einer optischen Brandmeldeanlage ausgestattet und deshalb barrierefrei. Durch Fußbodenheizung und eine Lüftungsanlage gibt es immer angenehme Temperaturen. Große Fenster und Glastüren sowie ein verglastes Foyer schaffen gute Kommunikationsbedingungen für die Gebärdensprache.

Und das Beste: unser Haus wird von gehörlosen, schwerhörigen, spät ertaubten und hörenden Menschen gemeinsam genutzt und mit Leben gefüllt. Alle sind eingeladen, an der Gestaltung von Veranstaltungen mitzuwirken oder einfach daran teilzunehmen. Integration wird dadurch Realität.

Karola Tiffe, Leiterin des Gehörlosenzentrums in Chemnitz

Kontakt: Stadtverband der Gehörlosen Chemnitz e. V., Wielandstraße 9, 09112 Chemnitz

               www.gestus-chemnitz.de, Email: gehoerlosenzentrum@gestus-chemnitz.de

               Tel.: 0371/38234-0, Bildtelefon: 0371/38234-27, Fax: 0371/38234-21


 
Unsere Ehrenamtlichen Helfer beim Baggern für die neue Abwasserleitung

Besonderheiten unserer Baumaßnahmen

Was war das Besondere an unseren Baumaßnahmen?

Viele fleißige gehörlose und schwerhörige Helfer arbeiteten ehrenamtlich einige tausend Stunden, damit wir unser Haupthaus sanieren und die Begegnungsstätte neu bauen konnten. Die ehrenamtliche Hilfe wurde dabei von den Vorstandsmitgliedern koordiniert.
Ohne diese Eigenleistungen wären die Baumaßnahmen so teuer geworden, dass die Fördermittel, Eigenmittel und Spenden für die Finanzierung nicht ausgereicht hätten.
Unsere hörbehinderten Helfer übernahmen Abbrucharbeiten am Haupthaus, sie schlugen den Putz ab, entfernten die alte Dämmung des Daches. Alle Schachtarbeiten für die Trockenlegung des Hauses und auch die Verlegung neuer Abwasserleitung erfolgten in Eigenleistung. Am Ende der Sanierung wurden alle Räume tapeziert und gestrichen sowie der Fußboden in den Büroräumen selbst verlegt.
Am Ende des Jahres 2006 wurde die alte Begegnungsstätte durch die hörbehinderten Helfer abgerissen. Beim Ersatzbau der Begegnungsstätte wurden wieder alle Malerarbeiten in Eigenleistung ausgeführt. Auch die Gestaltung des Außengeländes erfolgte überwiegend in Eigenleistung. Unter der Anleitung von zwei hörenden Baufacharbeitern übernahmen unsere fleißigen Helfer die Pflasterarbeiten für Parkplätze, Einfahrt und Wege.
Die Zusammenarbeit mit den hörenden Mitarbeitern der Baufirmen hat gut geklappt und hat beiden Seiten Spaß gemacht.


    
Tag der offenen Tür am 15.12. 07

Super Bedingungen für die weitere Arbeit